Thanatologie – der andere Abschied

Was ist das? Wozu braucht man das?

Thanatologie ist die postmortale, hygienische Versorgung Verstorbener für die offene Aufbahrung zur Abschiednahme. Die thanatopraktische Behandlung ermöglicht die Erhaltung des Körpers auch unter extremen Bedingungen (z. B. ohne Kühlung) bis zur Beisetzung.

Durch die Verwendung chemischer Mittel, die ähnlich einer Dialyse in das Kreislaufsystem eingeleitet werden, entsteht einhergehend mit spezieller Kosmetik ein natürliches Erscheinungsbild. Die Desinfektion der Körperoberfläche erlaubt es den Angehörigen, den Verstorbenen bei der Abschiednahme gefahrlos zu berühren. Sauber, mit der eigenen wohlvertrauten Kleidung im Sarg liegend, vermittelt der Verstorbene den Eindruck, friedlich und entspannt seinen letzten Weg anzutreten.

Wenn ein Mensch durch Unfall oder Gewalt zu Tode gekommen ist, kann der Verstorbene durch diese Behandlung wieder so hergestellt werden, dass eine offene Aufbahrung möglich ist. Ebenso kann sie helfen, wenn aus bestimmten Gründen die Beisetzung hinausgezögert werden muss

. Durch die Einbalsamierung (Embalming) werden natürliche Prozesse, die nach dem Tod eintreten, für einige Zeit aufgehalten, so dass eine längere Aufbahrung möglich ist. Das ist beispielsweise wichtig, wenn Angehörige von weit her anreisen müssen oder kurzfristig nicht zu erreichen sind

Rolf Hummel über seine Qualifikation:

„Seit mehr als 20 Jahren wird in Deutschland einbalsamiert. Ich bin seit 1995 Mitglied in der europäisch internationalen Vereinigung der Einbalsamierer (European Association of Embalmers). Acht EU-Länder sind dabei. Von 2010-2013 war ich im Auftrag des VdT Deutsche Einbalsamierer e. V. Präsident dieser Vereinigung. Der Umgang mit Verstorbenen hat immer auch etwas mit Kultur zu tun. Diese zu bewahren sowie den respektvollen Umgang mit Toten zu fördern – dafür stehen wir ein.“